SCAI-Forscherin Juliane Fluck übernimmt Professur an der Uni Bonn

Pressemitteilung /

Dr. Juliane Fluck hat zum 1. Oktober 2018 eine Professur am Institut für Geodäsie und Geoinformation (IGG) der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn angetreten. Die bisherige stellvertretende Leiterin der Abteilung Bioinformatik am Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI wurde gemeinsam von der Universität Bonn und ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften berufen. Fluck übernimmt die Professur für „Intelligent Information Retrieval and Pattern Recognition“ und leitet den Programmbereich Angewandte Forschung bei ZB MED. Am Fraunhofer SCAI wird sie weiterhin nebenamtlich tätig sein und plant den Aufbau einer wissenschaftlichen Kooperation zwischen Fraunhofer und ZB MED.

© Fraunhofer SCAI

„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe“, sagt Juliane Fluck. „Vor allem darauf, meine Erfahrungen in der angewandten Forschung bei Fraunhofer in den Aufbau neuer Forschungsbereiche bei ZB MED und IGG einzubringen und auch an die Studierenden weiterzugeben.“ Die Expertin für Textmining hat bei SCAI unter anderem die in der Industrie erfolgreich genutzte Software ProMiner entwickelt. ProMiner identifiziert Gen- und Proteinnamen in wissenschaftlichen Texten und nutzt dazu automatisch erzeugte Wörterbücher.

Ihre Professur sei unter anderem das Ergebnis einer erfolgreichen Karriereförderung von Frauen in der Fraunhofer-Gesellschaft, betont Juliane Fluck. Nach Ihrem Biologiestudium, in dem sie als Nebenfach Informatik belegt hatte, wurde Fluck im Bereich Zellbiologie und Immunologie an der Universität Bonn promoviert. Seit 2000 ist die Wissenschaftlerin am Fraunhofer SCAI tätig, wo sie seit 2006 die Gruppe Textmining leitete und im April 2017 die stellvertretende Leitung der Abteilung Bioinformatik übernahm. Seit dieser Zeit wurde Fluck im internen Programm Fraunhofer TALENTA gefördert. Frauen, die eine Führungsposition bei Fraunhofer innehaben, bietet TALENTA vielfältige Angebote zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung.

Darüber hinaus war Juliane Fluck als Beauftragte für Chancengleichheit tätig und im Fraunhofer-Programm „Step Forward“ als Mentorin aktiv. Ziel des Orientierungsprogramms ist es, dass Fraunhofer-Mitarbeitende mit Hilfe von Workshops, Networking und der persönlichen Betreuung durch eine Mentorin oder einen Mentor das eigene Potential für den nächsten beruflichen Schritt erkennen.

 

Hintergrund-Informationen:

Fraunhofer SCAI entwickelt im Geschäftsfeld Bioinformatik Methoden zur Unterstützung des Informationsmanagements im Pharma-Forschungsprozess. Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten liegt dabei in der Extraktion relevanter Informationen aus biomedizinischer Fachliteratur (»Text Mining«) und der Nutzung dieser Information für die Modellierung neurodegenerativer Erkrankungen. Diese wissensbasierten Ansätze werden mit Data-Mining-Verfahren und Simulationsansätzen kombiniert, mit dem Ziel, rationale Entscheidungsprozesse in der Pharma-Forschung zu unterstützen. Zu den Partnern und Kunden im Geschäftsfeld gehören sowohl die forschende Pharmaindustrie als auch Unternehmen der Biotechnologie und Software-Häuser der Life-Science-Informatik.

Weitere Informationen: www.scai.fraunhofer.de/bio

 

ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften ist zentrale lebenswissenschaftliche Informationsinfrastruktur für Deutschland und Europa und treibende Kraft bei der Schaffung einer vernetzten digitalen Wissensbasis. Aufbauend auf einzigartigen Beständen bietet das Informationszentrum forschungsbasierte Möglichkeiten zur Gewinnung von Informationen und Nutzung von Forschungsdaten. ZB MED ist Dienstleister für die Forschung. Dazu bietet das Informationszentrum Literatur, Fachinformationen sowie darauf aufbauende Mehrwertdienste über das Suchportal LIVIVO und das Publikationsportal PUBLISSO sowie vor Ort in Köln und Bonn an. Die Förderung von Open Access gehört zu den zentralen Prioritäten von ZB MED. Zudem betreibt das Informationszentrum anwendungsorientierte Forschung im Bereich „Knowledge Discovery“.

Weitere Informationen: www.zbmed.de